Pädagogik
Sprachliche Bildung und
Förderung
Sprache
ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Damit ist sie eine elementare
Voraussetzung für die Integration einer Persönlichkeit in die Gesellschaft.
Je früher wir anfangen, diese Voraussetzungen beim Kind zu schaffen, desto
besser für alle Beteiligten. Deshalb achten wir auf die Erweiterung des
Wortschatzes z.B. durch Einsatz von Bilderbüchern, Märchen und Geschichten.
Gespräche mit vielfältigen Inhalten bieten den Kindern die Möglichkeit die
Einhaltung der Gesprächsregeln zu üben.
Im
Zuge der europäischen und internationalen Entwicklung wird eine
mehrsprachige Früherziehung über kurz oder lang zum Bildungsstandard
gehören. Welchen Grund gäbe es, nicht gleich damit zu beginnen und die
Ressourcen, die Kinder nichtdeutscher Erstsprache mitbringen, von Anfang an
zu nutzen? Spielerische fremdsprachliche Förderung bereits im Vorschulalter
kann jedem Kind nur von Vorteil sein. Die gilt für die Sprachförderung
DEUTSCH wie für andere Fremdsprachen in gleichem Maße.
Bewegungserziehung und –förderung
In der frühen Kindheit ist Bewegung nicht nur
für die motorische, sondern auch für die kognitive, emotionale und soziale
Entwicklung und damit für die gesamte Entwicklung von herausragender
Bedeutung und zugleich von existenziellem Wert.
Kinder erschließen und entdecken die Welt wie sich selbst zuallererst über
die Bewegung.
Bewegung fördert die kognitive Kompetenz. Voraussetzung hierfür ist die
Eigenaktivität des Kindes, das weitgehend freie und kreative Erproben
eigener Bewegungsmöglichkeiten. Aufgrund des engen Zusammenhangs von
Wahrnehmen und Sich bewegen wird die geistige Entwicklung anscheinend von
der Vielfalt der Erfahrungen des Kindes im experimentierenden und
erforschenden Umgang mit Dingen und Materialien beeinflusst.
Die Kinder erhalten ausreichend Gelegenheit, ihre motorischen Fähigkeiten
selbsttätig zu erproben und zu vertiefen. Das Bewegungsangebot lädt sie
ein, durch das Erforschen und Experimentieren mit Geräten und Materialien
vielfältige Erfahrungen zu machen.
Unser Angebot
beruht auf drei Säulen
Freies Gestalten von Bewegungsspielen, das den Kindern durch ein
differenziertes Raumarrangement jederzeit ermöglicht wird.
Offenes Bewegungsangebot durch offenen Turnraum, im Sinn einer
vorbereiteten Umgebung, den die Kinder im Tagesablauf bis zum Mittagskreis
nach Belieben nutzen können.
Festgelegte und angeleitete Bewegungsstunden.
Musikalische Bildung und Erziehung
Mit Musik durch’s Jahr ist unser Motto
Wir singen täglich mit unseren Kindern. Um Ihnen die Möglichkeit zu geben
mit ihrem Kind auch zu Hause die Lieder zu singen, bekommen Sie alle
Liederzettel.
Kindergartenkinder sind
"Ohrmenschen", in dieser Phase saugen sie akustische
Informationen förmlich auf und können sie viel leichter speichern als ein
Schulkind oder ein Erwachsener. Musik ist ein einzigartiges Gehirntraining
wie kaum bei einer anderen Tätigkeit werden beim Musizieren beide
Gehirnhälften gleichzeitig aktiviert, wodurch Konzentration und Kreativität
gefördert werden. Musik macht nicht nur schlauer, sie fördert auch ein positives
Sozialverhalten. Denn in vielen Lebensbereichen wird die Konkurrenz
gefördert. Kinder, die zusammen musizieren, lernen dagegen, dass es nur
funktioniert, wenn man aufeinander Rücksicht nimmt.
Wir kooperieren mit der städtischen Sing und Musikschule. Einmal in
der Woche kommt Gabi Rosendorfer, Musikpädagogin zu uns in die Einrichtung.
In Kleingruppen max. 10 Kinder lernen die Kinder Melodie, Rhythmus, Takt
und Tempo kennen. Beim Musizieren steht die Gemeinschaft im Vordergrund, es
hört sich nur wirklich schön an, wenn alle miteinander – nicht
gegeneinander musizieren. Unsere Orffinstrumente kommen hierbei regelmäßig
zum Einsatz. Für die Kinder ist es Spiel und Spaß, gleichzeitig werden aber
auch Disziplin und Konzentration geschult.
Wir bieten den Kindern unserer Einrichtung eine zusätzliche
musikalische Früherziehung. Den Vertrag schließen sie mit der städtischen
Musikschule ab.
Das Bild vom Kind
Jedes einzelne Kind hat eine eigene Persönlichkeit! Es bringt einen
eigenen Erfahrungsschatz mit und hat eigene Bedürfnisse mit eigenen
Wertigkeiten!
Jedes einzelne Kind hat den Drang sich zu entwickeln und trägt die
Voraussetzung dafür in sich selbst! Jedes Kind erobert sich seine Welt mit
allen Sinnen und seiner Phantasie! Es bestimmt die Ziele, das Tempo und die
einzelnen Schritte selbst!
Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv
mit und übernehmen dabei entwicklungsangemessen Verantwortung, denn der
Mensch ist auf Selbstbestimmung und Selbstständigkeit hin angelegt. (vgl.
BEP, 2. Auflage 2006, S. 23)
Das Kind und seine Bedürfnisse
Jedes Kind hat das Recht auf eine positive Entwicklung. Um das Kind dabei
zu unterstützen, berücksichtigen wir individuelle und universelle
Erfordernisse.
Entwicklungspsychologische Grundsätze: Bis zum Alter von ca. drei
Jahren brauchen Kinder einen verlässlichen, durch Rituale überschaubaren
Tagesablauf. Sie brauchen die Begleitung in neue Erfahrungsräume. Sie
brauchen für den intensiven Moment der Körperpflege und für eigene
Körpererfahrungen einen Schon und Rückzugsort.
Im Alter zwischen drei und sechs Jahren brauchen Kinder, neben
Sicherheit gebenden Strukturen und verlässlichen Bezugspersonen,
vielfältige soziale Erfahrungen. Sie brauchen einen erweiterten Bewegungs-
und Entscheidungsraum. Sie brauchen vielfältige Ausdrucksformen, um ihre
Welt differenziert erfassen und benennen zu können. Sie brauchen Raum,
Zeit, Material und Ansprechpartner, um ihren Wissensdrang auszuleben.
Im Grundschulalter spielt die
Peergroup (Gruppe der gleichaltrigen Kinder) eine immer größere
Rolle für die Kinder um ihre Position in der Gruppe zu finden. Diese Gruppe ermöglicht
den Kindern sich mit Positionen, Rollen, Umgangsformen und der eigenen
Person auseinander zu setzen und dient der Identitätsfindung. Sie brauchen
die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Werten und Moral, um ihre
Position in der Gesellschaft einzunehmen. Sie brauchen über das Kinderhaus
hinaus einen wachsenden Bewegungs- und Entscheidungsraum. Sie brauchen
demokratische Strukturen zur Mitbestimmung im Alltag.
Darüber hinaus benötigt jedes Kind Sicherheit, Zuverlässigkeit,
gleichaltrige sowie altersferne Spielpartner, Freiräume,
Rückzugsmöglichkeiten und eine pädagogische Haltung, durch die seine
Persönlichkeit wahrgenommen und es je nach Entwicklungsstand mit seinen
Entscheidungen akzeptiert wird.
Jedes Kind braucht die anerkennende Würdigung von
Transitionen(Übergängen). Die individuellen Übergänge sind die Geburtstage,
der erste Tag ohne Mittagsschlaf, der erste Tag ohne Windel, der erste
Wackelzahn, das Bestehen der Seepferdchen-Prüfung und der Fahrradprüfung,
die Einschulung, der Schulwechsel und andere besondere Leistungen.
Da wir das einzelne Kind mit seinen eigenen Bedürfnissen, Emotionen
und Interessen in das Zentrum unseres pädagogischen Handelns stellen,
gehören zum Kinderhaus auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Diese Kinder
haben eine anerkannte Behinderung (Sprachbehinderung,
Entwicklungsverzögerung, Hörbehinderung, etc.) oder sind von Behinderung
bedroht. Sie benötigen wie alle Menschen das Gefühl, so akzeptiert zu
werden, wie sie sind. Jeder Mensch hat Begabungen und Beeinträchtigungen
mit denen er das Leben im Kinderhaus beeinflusst. Kinder aus belasteten
Familien, in familiären Umbruchphasen oder mit emotional instabilen
Bezugspersonen haben genauso
besondere Bedürfnisse. Die emotionale Instabilität des Kindes wird
durch häufiges Weinen, Unsicherheit, Rückzug oder Aggression, Verlust von
Spielideen, Konzentrationsstörungen oder dem Sinken der Frustrationstoleranz sichtbar. Diese Kinder brauchen
intensiveren Kontakt und Bindung zu Erwachsenen, Zeit für individuelle
Gespräche, die Möglichkeit, ihre negativen Emotionen zuzulassen und die
Gewissheit, dass eine eventuell mangelhafte Grundversorgung im Kinderhaus
ausgeglichen wird.
Das Wissen um die entwicklungspsychologischen Zusammenhänge sowie
die Wahrnehmung der Bedürfnisse und der individuellen Entwicklung eines
jeden Kindes werden in der Gestaltung unserer Räume und im Tagesablauf
umgesetzt. Es ist auch die Grundlage unserer situationsorientierten
Pädagogik.
Wir sehen jedes Kind
Die Grundlage unserer situationsorientierten Pädagogik ist die Beobachtung
und ihre Auswertung. Sie bestimmt unser pädagogisches Handeln, durch das
wir die positive Entwicklung jedes Kindes fördern.
Durch das kontinuierliche Beobachten erfahren wir, welche
Entwicklungsschritte das Kind zur Zeit macht. Wir
dokumentieren sie in den Beobachtungsbögen, Sismik,
Seldak und Perik.
Außerdem stehen jedem Kind Portfolio-Arbeitsblätter.
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